Grundsatzerklärung gKU
Das gemeinsame Kommunalunternehmen (gKU) Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime mit seinen drei Kliniken an den Standorten Donauwörth, Nördlingen und Oettingen und den vier Seniorenheimen an den Standorten Monheim, Wemding, Rain und Nördlingen bietet eine umfassende medizinische und pflegerische Versorgung im Landkreis Donau-Ries.
Durch die unterschiedliche Schwerpunktsetzung der Kliniken wird den Menschen auf 522 Betten in der Region ein breites Spektrum an Leistungen angeboten. Hierbei werden von der Geburtshilfe bis zur geriatrischen Reha eine Vielzahl an Altersgruppen bedient. Unterstützt wird dieses Angebot durch die stationären Pflegeeinrichtungen an den genannten Standorten, welche mit insgesamt 346 Plätzen essentiell zur Versorgung der Pflegebedürftigen in der Region beitragen.
Für die Aufrechterhaltung der umfassenden Gesundheitsversorgung ist das gKU auf eine Vielzahl an Produkten angewiesen, welche durch die Zentralabteilung „Einkauf und Versorgung“ beschafft werden.
Hierbei ist die Einhaltung von ökologischen und sozialen Standards im Rahmen der getätigten Beschaffungen von essentiellen Bedeutung, um auf eine Verbesserung der weltweiten Menschenrechtslage entlang unserer Lieferketten hinzuwirken.
Durch die Beschaffungen hat das gKU einen Einfluss auf Umwelt, den Schutz von Ressourcen sowie auf faire Arbeitsbedingungen. Aus diesem Grund wird jede Auftragsvergabe sowohl auf wirtschaftliche als auch auf ökologische und soziale Kriterien überprüft.
Zum Verständnis des gKU gehört es faire Löhne zu bezahlen, auf angemessene Arbeitsbedingungen vor Ort hinzuwirken und die Ausbeutung von Kindern zu verhindern. Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern ist für das gKU selbstverständlich und es wird niemand wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen oder aufgrund einer Behinderung benachteiligt.
Korruption lehnen wir genauso ab wie Zwangsarbeit und Menschenhandel.
Durch ein vom gKU eingerichtetes Beschwerdeverfahren wird es ermöglicht, auf menschenrechtliche und umweltbezogene Risiken sowie etwaiger Verletzungen hinzuweisen, welche in einem festgelegten Arbeitsablauf bearbeitet werden. So kann das gKU ggf. Gegenmaßnahmen einleiten.
1. Beschreibung des Verfahrens, mit dem das gemeinsame Kommunalunternehmen Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime seinen Sorgfaltspflichten nach LkSG nachkommt
Die Zentralabteilung „Einkauf und Versorgung“ setzt eine wirtschaftliche und zeitgleich ökologische und soziale Auftragsbeschaffung zur Erfüllung der Aufgaben des LkSG um.
Im Rahmen des Beschaffungsprozesses sollen in den jeweiligen Phasen die genannten Kriterien berücksichtigt werden.
Dies bedeutet im Einzelnen:
Markterkundung:
Eine Markterkundung nach § 28 VgV ist ein wesentliches Instrument für öffentliche Auftraggeber, um eine entsprechend ausführliche Leistungsbeschreibung erstellen zu können. Bereits in dieser frühen Phase des Beschaffungsprozesses sollen ökologische und soziale Kriterien herausgearbeitet werden, die bei der späteren Auftragsvergabe mit zu berücksichtigen sind.
Leistungsbeschreibung:
In der Leistungsbeschreibung ist der Auftragsgegenstand möglichst eindeutig und umfassend zu beschreiben, damit er für alle Unternehmen gleichermaßen verständlich ist und die Angebote anschließend im Rahmen der Eignungsprüfung miteinander verglichen werden können.
Die Leistungsbeschreibung kann auch Vergabekriterien mit ökologischen und sozialen Aspekten beinhalten, sofern sie einen Auftragsbezug haben oder das Beschaffungsziel des Auftrages unterstützen. So müssen sich die aufgestellten Kriterien nicht zwingend nur auf unmittelbare Leistungsteile beziehen, sondern beispielsweise auch auf die vorgelagerten Prozesse der Herstellung oder beispielsweise auf eine andere Phase im Lebenszyklus des Produkts oder einer sonstigen Leistung.
Eignungsprüfung:
Im Rahmen der Eignungsprüfung werden ggf. zur Überprüfung der Eignung eines Bieters auch Nachweise zur Leistungsfähigkeit verlangt. Im Sinne eines ökologischen und sozialen Lieferkettenmanagements können hierbei auch Nachweise bzw. Auskünfte über eine ökologische und soziale Leistungserbringung eingefordert werden.
Beispiel hierfür wäre die Vorlage einer offiziell anerkannten Zertifizierung hinsichtlich sozialer Standards.
Durch die Integration ökologischer und sozialer Kriterien wird in der Phase der Eignungsprüfung sichergestellt, dass nur Angebote zugelassen werden, die die geforderten Kriterien innerhalb der Lieferkette nachweisen können.
Zuschlagskriterien/ -erteilung:
Über eine sorgfältige und umfassende Definition der Zuschlagskriterien soll sichergestellt werden, dass bei der späteren Leistungsvergabe auch ökologische und soziale Aspekte Berücksichtigung finden.
Grundsätzlich erhält das wirtschaftlichste Angebot den Zuschlag, d. h. dasjenige Angebot mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis.
Darüber hinaus sind im Rahmen der Zuschlagserteilung jedoch weitere Aspekte wie beispielsweise die aufgestellten ökologischen oder sozialen Kriterien zu berücksichtigen. Deshalb werden bei der Beschaffung von Dienst- und Lieferleistungen regelmäßig entsprechende Erklärungen von den Auftragnehmern angefordert oder auch direkt beim Wettbewerbsregister abgefragt, um die nach LkSG geforderten Standards zu gewährleisten. Die Anforderungen bzw. Erklärungen werden regelmäßig überprüft und ggf. ergänzt.
2. Umgang mit Risiken bei der Beschaffung
Gerade im Kontext von globalen Lieferketten kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltschädigungen. Zur Aufrechterhaltung des Betriebs ist das gKU auch auf Produkte und Dienstleistungen angewiesen, die zumindest teilweise aus globalen Lieferketten hervorgegangen sind und folglich mit menschenrechtlichen und umweltbezogenen Risiken behaftet sein können.
Das gKU hat auf (globale) Lieferketten zwar eine nur begrenzte Einflussmöglichkeit, allerdings hat es sich zum Ziel gesetzt, durch das Setzen und Überprüfen von ökologischen und sozialen Kriterien im Rahmen seiner Beschaffungsprozesse Einfluss darauf zu nehmen.
Es sieht sich in diesem Kontext in der Pflicht, einheitliche Standards von seinen Geschäftspartnern und insbesondere seinen Auftragnehmern und Auftragnehmerinnen im Wege der Auftragsvergabe und auch bei der späteren Vertragsabwicklung zu fordern, um möglicherweise bestehende Risiken im Rahmen des Beschaffungsprozesses zu minimieren.
Als Kooperationspartner der Sana Einkauf & Logistik GmH ist ein Großteil unserer Lieferanten bereits auditiert und nach LKGZ zertifiziert. Für alle noch nicht zertifizierten Lieferanten führt der Einkauf des gKU zusätzlich eine jährliche Risikoanalyse durch und prüft, ob Handlungsbedarf besteht.
3. Erwartungen, die das gemeinsame Kommunalunternehmen Donau-Ries Kliniken und Seniorenheime an seine Beschäftigten und Zulieferer in der Lieferkette richtet
Die Entwicklung einer unternehmerischen Partnerschaft kann nur in einer Atmosphäre der Fairness, des gegenseitigen Vertrauens und der gegenseitigen Transparenz stattfinden. Als Voraussetzung hierfür erwarten wir von jedem Unternehmen, das Geschäftspartner des gKU ist oder werden möchte, Integrität und Zuverlässigkeit sowie wirtschaftlich, rechtlich und ethisch korrektes Verhalten in der gesamten geschäftlichen Verbindung.
Besonders wichtig ist uns hierbei, dass die im Folgenden beschriebenen Bausteine von unseren Geschäftspartnern beachtet und anerkannt werden:
- Integres Verhalten sowie wirtschaftlich und rechtlich korrektes Handeln; insbesondere auch die Einhaltung von sozialen oder ökologischen Sorgfaltspflichten (z. B. die des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetztes) in angemessener Weise, mit dem Ziel, sozialen und ökologischen Risiken vorzubeugen, sie zu minimieren oder die Verletzung sozialer und ökologischer Pflichten zu beenden.
- Einhaltung der Rechte der Arbeitnehmer; insbesondere, dass niemand gegen seinen Willen beschäftigt oder zur Arbeit gezwungen wird, dass die geltenden, grundlegenden Bestimmungen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes eingehalten werden und dass für eine angemessene Entlohnung gesorgt wird.
- Umweltschutz; dass der Umweltschutz entsprechend der gesetzlichen Vorgaben eingehalten wird und internationale Standards beachtet werden sowie Umweltbelastungen soweit möglich vermieden werden.
Diese Erwartungshaltung spiegelt sich auch in unserem Leitbild und dem „sustainable and social code of conduct“ wieder. Für unsere Beschäftigten legen wir unter anderem Wert auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen unter Berücksichtigung ökologischer Ressourcen und einen offenen, zuverlässigen und respektvollen Kommunikationsstil, der Chancen zur Weiterentwicklung bietet.
